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Eine kleine Rückschau auf das Jubel-Jubiläum und ein Ausblick auf 2025

Zuallererst: ein riesiges Dankeschön an alle Gäste, die Bands, das Ufo-Team, das Team vom Bistro Bensberg, meine ehrenamtlichen Helfer und unsere fantastischen Soundmänner. Ihr habt dieses Jubiläum zu einem ganz besonderen Tag gemacht.

Dieses Jahr habe ich mir mehr Zeit nehmen können, um mir die Bands anzugucken, die ich eingeladen hatte. Manchmal bekomme ich von der Musik auf meinem eigenen Event viel zu wenig mit. So ist das halt als Organisator.

Ledfield ist für mich immer noch die am meisten unterschätzte Hardrockband aus der Region. Die müssten eigentlich viel häufiger gebucht werden. Wenn hier ein Veranstalter mitliest: schlagt zu, kann ich nur wärmstens empfehlen. Die liefern.

Alunite habe ich letztes Jahr gesehen und am gleichen Abend gebucht für das Bergisch Metal gebucht. Am Samstag fand ich sie sogar noch eine Nummer stärker. Krasse Stimme!

Bei Praetor hatte ich die Ahnung, dass das eine Band ist, die viel Spaß macht und ich denke, da hatte ich den richtigen Riecher. Das war Thrash wie er sein muss: hart, schnell und mit viel Energie und Spielfreude auf der Bühne.

Kann man düsteren Death/Black/Thrash machen und dabei positive Energie rüberbringen? Nachdem ich Crescendium gesehen habe, möchte ich diese Frage eindeutig mit ja beantworten. Sorry nochmal, dass der Zeitplan die vehement geforderte Zugabe nicht zugelassen hat. Wir haben halt die Deadline um Mitternacht und ich möchte wegen einer Zugabe nicht anderen Bands die Spielzeit kürzen müssen.

Bei Savage Blood war ich mir meiner Sache schon sehr sicher als ich sie eingeladen habe, dass diese Band euch garantiert nicht enttäuschen wird. Ich habe jedenfalls jede Minute von der Show genossen und ich glaube, damit war ich sicher nicht allein.

Mynded haben uns schon 2017 besucht und daher habe ich mir gar keine Gedanken gemacht, ob die es schaffen als letztes Band nochmal alles aus euch rauszuholen. Hat funktioniert. Vielen Dank, außer dafür, dass ihr mich zum Crowdsurfen geschickt habt. Wenn davon ein Video online geht, lasse ich von Chuck Norris das Internet löschen. Man kann sich heute einfach nicht mehr auf Partys zum Affen machen, ohne dass das irgendwer filmt.

Mortal Peril: Eigenlob ist doof. Daher an dieser Stelle nur ein paar Worte, wie sich das für mich angefühlt hat. Nun war das erst mein dritter Gig am Mikro für meine Band und daher war das gesanglich sicher noch nicht das Gelbe vom Ei und das habe ich auch nicht erwartet. Ich habe schon in die live-Aufnahme reingehört, die wir am Samstag gemacht haben. Mindestens ein Song war richtig kacke gesungen, ein paar waren okay und ein paar waren wenigstens so okay, dass ich die veröffentlichen würde ohne rot zu werden. Insgesamt würde ich sagen, wir haben schon mal schlechter gespielt live. Bis zur Bergisch Metal Export-Edition am 28.9.2024 im AJZ Wermelskirchen (Tickets sind schon im Shop erhältlich) üben wir noch was.

Das Bergisch Metal 2025 ist vorläufig für den 31. Mai vorgesehen, aber das Datum ist noch nicht in Stein gemeißelt. Das muss in den nächsten Tagen noch mit dem Ufo abgestimmt werden. Den Eintrittspreis werde ich halten können, wenn nicht noch ganz komische Dinge passieren dieses Jahr.

Ob es darüberhinaus nächstes Jahr noch mal so was wie das Death Metal Special wie letzes Jahr geben wird, kann ich noch nicht sagen. Wie ihr vielleicht wisst, mache ich das alles in meiner Freizeit als ein sehr spezielles Hobby und da ist noch ein neues Album mit meiner Band in Arbeit, im September findet außerdem das Metal Colonia Fest statt, bei dem ich ebenfalls an der Organisation beteiligt bin und Ende September die bereits erwähnte Export Edition.

Wir sehen uns spätestens im Mai 2025 wieder und haben dann auch hoffentlich wieder ein ausverkauftes Ufo. Es war ja letzes Jahr schon voll aber ich musste noch nie den Vorverkauf vorzeitig beenden. Ich freue mich riesig über Euren unglaublichen Zuspruch und die Unterstützung, die Ihr dem Bergisch Metal gebt und damit einen wertvollen Beitrag leistet, dass der Underground immer noch sehr lebendig ist und bleibt.

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Info Tageskasse für heute, 25. Mai

Auf Grund vieler Nachfragen:

damit es am Einlass keine Rudelbildung gibt wie bei einem Elfmeterpfiff vor dem Schiedsrichter, werden die letzten 20 Tickets mit einem Reservierungsbeleg an die ersten 20 Leute verteilt, die am Ufo eintreffen. Bezahlt wird aber erst, wenn die Kasse um 15 Uhr öffnet und der Einlass beginnt.

Ich bin ab 14 Uhr vor Ort.

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Jubel-Jubiläum am 25. Mai – Running order und sonstige Infos (Anfahrt, Essen etc.)

Achtung! Update 22.5.: der Vorverkauf ist beendet, 200 Tickets sind verkauft. Es gibt noch ein Kontingent von 20 Tickets an der Tageskasse.

Wenn du ein Ticket besitzt, aber absehen kannst, dass du am Samstag aus irgendeinem Grund nicht kommen kannst und du niemanden hast, dem du das Ticket weitergeben kannst, melde dich bitte unter Angabe der Ticketnummer per Mail unter shop@bergisch-metal.de.

Einlass ist dieses Jahr bereits um 15 Uhr. Ab 16 Uhr ist dann Showtime. Die Bands spielen in dieser Reihenfolge:

Ledfield – Alunite – Mortal Peril – Praetor – Crescendium – Savage Blood – Mynded

Ende ist um Mitternacht, aber es ist genug Zeit, um gemeinsam noch das ein oder andere Bier zu trinken. Wir lassen einfach den Abend gemütlich zusammen ausklingen.

Essen für alle Geschmäcker (auch vegan + vegetarisch) gibt es auch dieses Jahr wieder direkt nebenan im Bistro Bensberg. Ihr könnt euch dort hinsetzen und in Ruhe essen oder was auf der Hand mitnehmen.

Anfahrt: die Straßenbahn, KVB Linie 1, hält nur wenige Meter vom Ufo entfernt (Haltestelle Kölner Straße) und fährt die ganze Nacht durch. Mit dem Auto kommt ihr über die A4, Ausfahrt Bensberg. Von der Ausfahrt sind es nur ca. 1,5 km geradeaus bis zum Ufo. Parken könnt ihr auf dem Parkplatz auf der Rückseite vom Ufo. Ihr biegt einfach von der Kölner Straße direkt am Ufo in den Neuenweg ein und der Parkplatz kommt dann nach wenigen Metern auf der rechten Seite. Bitte nicht den Parkplatz vom Supermarkt gegenüber benutzen. Da verteilt ein privater Dienst Strafzettel. In den Straßen rund um das Ufo ist das Parken in gekennzeichneten Flächen gewöhnlich kostenfrei und am Wochenende auch nicht zeitlich beschränkt – für den Fall das der Parkplatz hinter dem Ufo voll ist.

Eintritt für Kinder und Jugendliche: Jugendliche ab 14 Jahren müssen nichts Besonderes beachten, außer vielleicht einen Gehörschutz zu tragen. 7-13 Jahre: in Begleitung eines Erziehungsberechtigten oder einer von selbigen autorisierten Person gibt es kein Problem. Ich erinnere noch mal daran, dass es Schülertickets für 10 Euro gibt. Der Schülerausweis wird für die Bestellung nicht gebraucht, nur müssen Inhaber von Schülertickets den Schülerausweis beim Einlass mit dem Ticket zusammen vorzeigen.

Wichtig für alle Gäste von außerhalb, die irgendwo vor Ort übernachten: am Sonntag, 26. Mai ist das Radrennen Rund um Köln und da sind ab 10 Uhr am Sonntag etliche Straßen in Bergisch Gladbach gesperrt. Die Karte mit dem Streckenverlauf findet ihr hier: Rund um Köln. Die Kölner Straße ist zu keiner Zeit von Sperrungen betroffen und ihr kommt jederzeit vom Ufo zur Auffahrt von der A4. Problematisch wird es nur, wenn man vom Ufo in Richtung Bergisch Gladbach Zentrum will oder eine Unterkunft irgendwo in den Stadtteilen Heidkamp, Lückerath oder Sand gebucht hat. Da kann es leicht passieren, dass man bis zum Nachmittag festsitzt, wenn man nicht vor 10 Uhr auf die Straße kommt.

Wenn sonst noch Fragen sind, schickt einfach eine Mail an info(at)bergisch-metal.de.

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Info zum Ticketshop: Standard, Schüler, Sponsor

Für das Jubel-Jubiläum am 25. Mai 2024 sind drei verschiedene Tickets im Angebot. Grundsätzlich gilt: alle Tickets werden per Mail als PDF-Datei zugeschickt. Beim Einlass ist es egal, ob ihr die in ausgedruckter Form vorlegt oder auf dem Smartphone gespeichert habt. Grundsätzlich sind alle Tickets übertragbar. Nur bei einem Schülertickt, muss der neue Inhaber natürlich ebenfalls einen Schülerausweis vorweisen können. Wenn der neue Inhaber kein Schüler ist: kein Problem, aber in dem Fall muss am Einlass die Differenz von 5 Euro zum normalen Eintritt bezahlt werden. Bei Unklarheiten einfach eine Mail an shop@bergisch-metal.de schicken.

Wer einen Schülerausweis besitzt, hat Anspruch auf das ermäßigte Schülerticket für 10 Euro. Der Schülerausweis muss erst beim Einlass zusammen mit dem Ticket vorgezeigt werden. Beim Kauf erfolgt keine Prüfung, ob der Käufer berechtigt ist. Link zum Schülerticket.

 

 

 

 

 

 

 

Alle anderen wählen bitte das Standardticket für 15 Euro.

 

 

 

 

 

 

 

Wer der Meinung ist, dass 15 Euro zu wenig sind für die gebotene Qualität auf der Bühne, der kann das Bergisch Metal durch den Kauf eines Sponsorticket für 20 Euro unterstützen. Ich will damit sicherstellen, dass der normale Eintrittspreis auf einem Niveau bleiben kann, der für ein gemeinnütziges Jugendzentrum angemessen ist. Außerdem ist es vielleicht in Zukunft auch mal möglich, Bands zu buchen, die ich normalerweise auf Grund hoher Kosten für Anfahrt und Übernachtung nicht bieten kann. Die Szene im benachbarten Ausland ist auch sehr interessant, aber ich muss schon sehr eng kalkulieren, wenn mal eine Band aus Bayern anreist.

 

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Interview mit Praetor

Praetor sind eine luxemburgisch-französische Band und seit 2018 unterwegs, nur bisher noch nicht in Deutschland. Höchste Zeit, dass sich das ändert. Ihr kerniger Thrash Metal hat mich sofort überzeugt und ich habe nicht gezögert, die Truppe zum Bergisch Metal Jubel-Jubiläum einzuladen. Heute unterhalte ich mich mit Sänger und Gitarrist Hugo Centeno.

Eure Band gibt es seit 2019, wenn ich das richtig gesehen habe. Wer hat zur Gründung die Initiative ergriffen und wie habt ihr euch gefunden?

Wir haben uns durch Tribute Bands kennengelernt. Ich hatte bereits ne Metallica Tribute Band mit Alex und Noémie und Sébastien eine Sepultura Tribute Band. Damals hatte ich die Idee eine “all Star” Band aus den Tribute Bands zu machen und Alex war natürlich sehr begeistert und nachher eben Noémie und Sébastien mit ins Team gebracht!

Seid ihr in den Tribute-Bands immer noch aktiv oder habt ihr alle genug davon, anderer Leute Songs zu spielen? War das die Motivation zur Gründung von Praetor, euch selbst kreativ auszutoben?

Die Tribute Bands sind noch aktiv! Leider nicht mehr so aktiv als früher da Praetor ne Menge Zeit nimmt aber wir sind immer wieder froh die eine oder andere Show im Jahr mit den Tribute Bands zu spielen! Persönlich habe ich natürlich viel lieber meine eigenen Songs zu spielen.

Ist Praetor demnach für euch alle die erste Band, in der ihr eure eigene Musik spielt oder gab es davor auch schon Projekte, um die eigenen Songs unters Volk zu bringen?

Für Alex ist es der Fall! Noémie hatte in Lazy Hallow vorher gespielt, Sébastien in Kryzees und ich hatte mit Lost In Pain angefangen music ins Volk zu bringen.

In Deutschland ward ihr bisher noch nicht viel unterwegs. Ich habe auf eurer Facebook-Seite nur einen Flyer von einer Show in Saarbrücken gesehen. Ist es für euch schwer hier an Gigs zu kommen oder hattet ihr nur einfach bisher wenig Gelegenheit?

In Deutschland haben wir zweimal in Trier und einmal in Saarbrücken gespielt. Bis jetzt haben wir hauptsächlich durch anfragen coole Shows gespielt und in Deutschland ist leider noch nicht viel entstanden…im Moment ein bisschen schwierig

In der Tat habe ich noch nie so viel von gecancelten Konzerten gelesen wie dieses Jahr und es trifft kleine und größere Events. Es haben auch einige Clubs geschlossen und manche Festivals haben aufgegeben. Ihr seid mehr in Frankreich unterwegs. Wie ist die Lage dort?

Die Lage ist ok da gibt es ein paar Clubs und auch größere Events die echt geil sind! das Publikum ist auch meistens sehr cool drauf. Die meiste davon auch durch Einladungen gespielt.

Ihr habt im Februar diesen Jahres euer Debut veröffentlicht. Wie kommt das Album bei den Fans an?

Ja die Feedbacks sind bis jetzt sehr sehr positiv das Verkauf bisher läuft sehr gut und viele positive Reviews aus alle Welt bekommen!

Wie unterscheidet sich die französische Szene von der deutschen Metalszene aus eurer Sicht? Ich war schon ein paar Mal in Frankreich unterwegs und ich finde, die Fans gehen bei euch ab, wie ich es hier zuletzt in den 90ern gesehen habe und auch die Bands haben ihre ganz eigene Art, den Metal zu interpretieren.

Genau das Gefühl haben wir auch und trotzdem sind wir immer froh in Deutschland spielen zu können. Es ist einfach anders aber sicherlich nicht schlechter! Wenn wir mit andere Länder vergleichen sind Portugal und Spanien vom Publikum aus auf top 1!

Um herauszufinden, warum das so ist, müsste mal jemand hingehen und das durchschnittliche Alter der Konzertbesucher herausfinden. Vielleicht sind die deutschen Fans einfach nur im Durschnitt etwas älter und jenseits der 40 Jahre, stürzt man sich halt nicht mehr in jeden Moshpit.

Ich bin mir ziemlich sicher, ihr werdet beim Bergisch Metal ein paar neue Fans bekommen. Wir freuen uns auf eure Show. Ihr werdet das Ufo rocken! Vielen Dank für deine Zeit und Geduld. Es war sicher nicht einfach, das Interview auf deutsch zu machen.

Vielen Dank Pete! Wir sehen uns in Bergisch! We can’t wait!!!!

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Bergisch Metal Export-Edition im AJZ Wermelskirchen

Viele Leute haben mich gefragt, wann es endlich mal wieder eine Winterausgabe gibt. Winter wird es nicht. Die Sonderausgabe des Bergisch Metal findet bereits am 28. September 2024 statt und auch nicht wie gewohnt im Ufo sondern im legendären AJZ am Bahndamm in Wermelskirchen. Warum der Wechsel der Location? Nun, ich bin nicht der  Einzige, der im Ufo Konzerte veranstaltet und daher war es schon bei den beiden Winterausgaben 2014 und 2018 sehr schwierig, einen freien Termin dafür zu finden. Daher habe ich beschlossen, das Bergisch Metal ins Bergische Land zu bringen, was vom Namen her ja auch Sinn macht. Wenn dieser erste Versuch erfolgreich läuft, sehen wir weiter. Möglicherweise wird es dann künftig einen zweiten, festen jährlichen Termin im Herbst oder Winter geben (dann aber sicher nicht auch noch jedes Mal mit meiner eigenen Band) und vielleicht auch mit einem Umfang wie das Bergisch Metal im Mai. Aber das ist Zukunftsmusik.

Freut Euch auf Act of Creation, Dark Zodiak, Inhaled Screams, Mortal Peril sowie einen Special Guest, der noch bekannt gegeben wird. Der Vorverkauf für die Export-Edition und auch für das Jubel-Jubiläum im Ufo startet im Januar.

 

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Letzte Bandvorstellung: es gibt ein Wiedersehen mit Mynded

Nach 6 Jahren gibt es im Ufo ein Wiedersehen mit MYNDED aus Bayern. Damit ist das Line-up für 2024 komplett und das kann sich sehen lassen, wie ich finde. Der Start für den Vorverkauf ist erst im neuen Jahr. Da werdet Ihr euch noch etwas gedulden müssen. Vorher kommt noch ein Interview mit Mynded und da werde ich der Frage nachgehen, was die Jungs in den letzten Jahren getrieben haben.

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Bandvorstellung Teil 5 – Praetor

PRAETOR kommen aus Luxemburg und hauen euch allerfeinsten Trash um die Ohren. Damit Ihr Euch ein Bild machen könnt von der 4-köpfigen Truppe, werde ich mit den Kollegen auch noch ein Interview führen. Hier gibt es schon mal eine erste Hörprobe.

Der Vorverkauf für das Jubel-Jubiläum am 25. Mai startet übrigens im Januar.

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Bandvorstellung und Interview: Ledfield

Ledfield blicken waren bereits zwei Mal beim Bergisch Metal zu sehen. Die Kölner Hardrocker gibt es bereits seit 2012. Beim Jubel-Jubiläum am 25. Mai nächstes Jahr geben sie erneut den Opener. Ich kenne die Band seit ihrer Gründung und weiß trotzdem nicht viel über diese lange Zeit und was im Hintergrund passiert ist. Zeit ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen. Beim heutigen Gespräch sind am Start: Julian/Vocals, Anna/Drums, Stephan/Bass

Ihr hattet soweit ich mich erinnere keine Phasen, in denen ihr jede Woche irgendwo gespielt habt und die Zahl eurer Veröffentlichungen ist überschaubar. Trotzdem habt ihr es immer geschafft, die Truppe zusammenzuhalten. Wie funktioniert eine Band so lange, ohne dass jemand das Handtuch wirft und aussteigt? Da müsste es doch ständig Diskussionen geben, weil mindestens einer höher hinaus will.

Julian: nabend Pete! Eine spannende und berechtigte Frage direkt zum Einstieg. Verdammt, da muss man ja wirklich nachdenken. Der guten Ordnung halber sollte man wohl erwähnen, dass es zumindest 2017/2018 einen Besetzungswechsel am Gesang gab, ich selbst bin also „erst“ seit knapp 6 Jahren dabei. Ansonsten kann man wohl konstatieren, dass sich unsere Band offenbar als Sammelbecken für ältere und desillusionierte Musiker (und Drummerinnen) versteht. „Höher hinaus“ will und muss von uns in der Tat keiner mehr. Wir machen ja alle nicht erst seit gestern in verschiedensten Konstellationen Musik, und – simmermalehrlich – auf die Ochsentour mit alle paar Tage oder Wochen alle Freunde, Familie, Haustiere zum Bandcontest in Buxtehude mitschleppen oder sonstigen üblen Pay-to-play-„Deals“ hat von uns auch keiner mehr so richtig Bock.

Wenn Du ein „Thema“ werden willst, irgendwie angesagt sein willst, dann musst Du verdammt viel investieren. Das kennst Du in Deiner Rolle als Veranstalter ja auch sehr gut. Am besten mehrmals die Woche „Content generieren“ in den ach so wichtigen sozialen Medien, dann aber bitte auch auf allen Plattformen vertreten sein. Am besten bitte auch etwas Kohle in die Hand nehmen und Deine Postings mit Werbung besser plazieren. Und auch dann reihst Du Dich ein in eine nichtendenwollende Schlange von ambitionierten Bands. Du trittst damit automatisch und auch irgendwie ungewollt in so eine Art Konkurrenzkampf, das Buhlen um die Aufmerksamkeit des Publikums, damit sie Dich irgendwo in diesem Ozean von weltweitem Musik-Output wahrnehmen.

Das ist uns mit Verlaub gesagt alles schnurzpiepe. In erster Linie machen wir Musik für uns selbst, das, worauf wir Bock haben. Deswegen machen wir uns auch keinen Druck, soundsoviel Songs pro Jahr rauszuhauen. Wenn gerade das Gefühl, die richtige Idee, das richtige Riff zur richtigen Zeit, rausbricht, dann entwickelt sich der Rest von selbst.

Ansonsten verbindet uns aber, dass wir im Proberaum auch einfach mal ne halbe Stunde über Katzen reden können oder Sebi zwanzig Minuten ohne Pause über die Vorzüge des Bluetoothgekoppelten Kärcher K7 referiert oder wir über wirklich private Dinge reden. Aber zurück zum Thema Output: Da kommen in den nächsten Wochen schon noch ein paar Songs online, die wir jetzt aufgenommen haben und nur noch am Feinschliff arbeiten. Und, um das noch klarzustellen: Bock, auf die Bühne zu gehen und vor Leuten zu spielen, die Lust auf uns haben, haben wir immer! Nur das ganze Drumherum kann halt echt Energie saugen.

Als Vertreter der Ü50-Fraktion und da ich seit Ende der 80er im Geschäft bin, kann ich das alles nur allzu gut verstehen. Demnach gehört es von Anfang zu eurem Konzept, dass ihr das Karriere machen den anderen überlasst und lieber darauf achtet, dass euch der Spaß an der Musik nicht flöten geht?

Stephan: Als ich das erste Mal den Proberaum von Ledfield als neuer Bassist betrat, blickte ich jedenfalls in sehr erleichterte Gesichter, als ich mich outete keine Karriere mehr machen zu wollen.

Anna: Genau, uns war es von Anfang an wichtig, dass wir Spaß am Musik machen haben wollen – und daher haben wir in der Anfangsphase, beim Suchen von neuen Bandmitgliedern von Anfang an klar gestellt, dass die Erwartungen zusammen passen. Sowohl musikalisch, menschlich als auch von den Ambitionen muss es ja alles zusammen harmonieren. Und das funktioniert nun tatsächlich schon sehr lange richtig gut

Julian: Es reicht ja, wenn man auf der Arbeit schon täglich mit Leuten zusammenarbeitet, mit denen man nicht zusammenarbeiten will, und Arbeit tut, die man nicht tun will.

Ich weiß gar nicht, bei welchen Bands ihr alle desillusioniert wurdet. Wollt ihr was darüber erzählen, was ihr vor Ledfield musikalisch getrieben habt?

Julian: Die Desillusion sollte natürlich nicht bedeuten, dass uns die vorherigen Bands konkret runtergezogen hätten. Es geht da eher um das „Business“ das auch um Amateur- und semiprofessionelle Bands herum passiert. Wir sind in ziemlich unterschiedlichen Kapellen unterwegs gewesen…

So meinte ich das auch nicht. Es ist ja nicht so, als würde es immer Rosenkrieg bedeuten, wenn Band und ein oder mehrere Bandmitglieder getrennte Wege gehen. Manchmal braucht es halt was Zeit bis man merkt, dass da was grundsätzlich nicht zusammenpasst.

Julian: Sascha, (der hier heute im Chat nicht dabei ist), war seinerzeit z.B. mit Perzonal War durchaus erfolgreich. Ich mache auch seit über 20 Jahren Musik, war und bin teils auch in etwas metalfremden Gefilden unterwegs.

Stephan: Vielleicht weiß man irgendwann, was man nicht braucht. Ich hatte mit meiner Band „Keegan“ zuvor bis zu 40 Konzerte pro Jahr, hab auf der Bühne hinterm Schlagzeug gepennt, in vollgekotzen Toiletten morgens die Zähne geputzt, um dann wieder Stunden in unserem T3 Bus zu sitzen, um zum nächsten Venue zu tuckern. Das verliert irgendwann seinen Reiz.

Julian: Oha, Rosenkrieg und „grundsätzlich nicht zusammenpassen“ wollen wir bei uns auch auf keinen Fall. Insbesondere nicht bei Anna und Sebi

Anna: Ja, desillusioniert ist vielleicht etwas negativ formuliert, aber wir haben alle verschiedene Erfahrungen gesammelt und gemerkt, dass es schwierig werden kann – wenn die Erwartungen, wo man gemeinsam hinwill nicht übereinstimmen. Das führt dann, wie du zu Anfang gesagt hast, irgendwann zu Unstimmigkeiten, weil nicht jeder in die gleiche Richtung mitgehen möchte. Wir kommen alle aus unterschiedlichen Richtungen, ich bin spiele seit 2002 mit Sebastian zusammen in Bands, wir sind beide aus dem Nu Metal / Grunge geprägt und haben dementsprechend in der Richtung mit unserer Band never (noch aus Schulzeiten) lange gespielt, das waren so die klassischen Auftritte in Jugendkulturcafes, Bandcontests u.s.w., später waren wir noch mit shape my clarity aktiv (die sich später als when stars collide umbenannt haben)

Stephan: Keegan war übriges eine Britpop-Band. Ich komme ursprünglich aber eigentlich eher aus dem Crossover/ Hardcore – 90er Jahre halt….

Anna: Man kann also über uns sagen, aus all unseren Band Erfahrungen (positiv und negativ) haben wir eine Truppe und ein Rezept gefunden das sich bewährt hat – wir gehen jede Woche mit Freude in den Proberaum, und auch wenn es bei uns etwas selten ist, auch gerne auf die Bühne wenn sich die Gelegenheit ergibt, so wie beim Bergisch Metal nächstes Jahr – wir freuen uns da schon richtig drauf.

Julian hat eingangs erwähnt, dass ihr neues Zeug aufgenommen habt. Wieviel Songs sind das und wann und wie habt ihr die Songs komponiert? In welcher Form werden die veröffentlicht?

Julian: Das werden 3 neue Songs, die in den nächsten Wochen rausgehauen werden. Wie zuletzt bei uns üblich ist das komplett DIY. Schön im Proberaum aufgenommen. Die Vocals mit Liebe zu Hause bei mir im Schlafzimmer Sascha ist von Berufswegen Tonmann, insofern weiß er da grundsätzlich schon ganz gut, was er tut. Hinsichtlich der Veröffentlichung: Die üblichen digitalen Kanäle (Spotify, Soundcloud…), also auch für Umme abrufbar. Wobei… jetzt bei dem Vinyl-Trend… Sollen wir mal was auf Schelllack rausbringen??

Anna: Die Kompositionen entsehen meist nach einem ähnlichen Muster: Sebastian oder Sascha schwirrt ein neues Riff oder eine Idee im Kopf herum, dann entwickelt sich daraus ein Ping Pong beim Jammen. Ich setze dann einen ersten Rhytmus drunter, Stephan kapiert erstmal nicht was wir uns da krummes ausgedacht haben – übt es dann und so entsteht ein Grundgerüst einer Idee. Julian packt dann am Ende noch eine hübsche Gesangsidee drüber – und an der Songstruktur wird dann noch gemeinsam gefeilt. Jeder hat seine Aufgabe und das fügt sich immer sehr gut zusammmen. Manchmal geht es recht schnell, und ein Song kann in 1-2 Proben entstehen, wir haben aber auch Songs, die haben einige Monate gebraucht, bis wir die richtigen Idee dazu zusammen hatten und es rund ist, wie z.B. der Song SHTF. Drop That Bomb ist dagegen ein Beispiel für „in einer Probe entstanden“.

Auf Schelllack wäre cool. Da würde irgendein Startup garantiert drauf anspringen und stylische, handgefertigte Grammophone für 2999,- Euro auf den Markt bringen, um die sich die Hipster prügeln würden, um sich so ein Teil zum Eindruck schinden ins Wohnzimmer stellen zu können.

Julian Beschrei es nicht…

Anna: Wir nehmen die Idee mal mit Vielleicht kommen ja auch Kassetten irgendwann wieder – das wäre auch ganz cool.

Julian: Zu spät, das ist schon längst da. Meine Schwester (Jahrgang 76) hat sich vor kurzem einen Walkman gekauft.

Anna: Und mein Bruder hat sich vor einiger Zeit einen Plattenspieler gekauft – also wir sind da an was dran

Julian: Bandkollegen kann man sich aussuchen. Familie leider nicht…

Stephan: Pah, mein Sohn, (16) kauft Musik nur in Vinyl

Halt! Zurück zum Thema. Fassen wir zusammen, dass ihr eure Songs auf die altmodische Art bastelt. Das hätte ich mir bei euch auch nicht anders vorstellen können.

Anna: Genau, das macht auch den Spaß an der Sache für uns aus und hält die Motiviation hoch, also das gemeinsame Komponieren und Musik machen im Proberaum ist uns allen sehr wichtig, einfach eine gute Zeit miteinander haben.

Julian: Joa, so wie die Songs auch klingen. Braucht alles nicht viel Schnickschnack. Es gibt durchaus Bands die mit viel technischem Aufwand auch echt fantastische Ergebnisse erzielen. Unser Ansatz ist da halt etwas… nun ja, erdiger.

Mein Plan ist, dass ich die Musik und die Konzerte mache, bis ich ins ausgedörrte Gras beiße und man mich mit den Füßen voran aus dem Club trägt. Dann wünsche ich mir für uns alle, dass uns der Spaß an der Musik bis zum Ende aller Tage erhalten bleibt und am besten noch allen die nach uns kommen.

Julian: Viel Gras wird dann in der Tat nicht übrig sein, aber der Plan klingt sehr unterstützenswert! Wir wünschen Dir, auch in unserem eigenen Interesse und dem vieler anderer Bands, die mit Dir die Bühne teilen oder auf Deinen Veranstaltungen spielen, dass der Plan aufgeht!